Häufige Fragen beim Kauf einer Tajine

Es gibt mehrere Kundinnen und Kunden, die uns nach Tajines gefragt haben. Sie sind sehr attraktiv, nicht wahr? Aber die Leute sind unsicher, wie man sie benutzt, wozu sie eigentlich dienen und, sehr wichtig, rechnet sich die getätigte Investition? Und genau diese Woche haben wir das mit einer Kundin besprochen, und es kamen so viele Dinge zur Sprache, die es wert sind, geteilt zu werden, dass ich hier schreibe über ein Thema, das euch meiner Meinung nach interessieren könnte.

Zuerst will ich einen Gedanken ändern, den viele von euch haben: Der "Schornstein", den die Tajine hat, hat kein Loch! Ehrlich gesagt muss ich beim Schreiben darüber lachen, denn bis ich die erste vor mir hatte (das ist schon eine Weile her!), war ich wegen ihres Designs überzeugt, dass der Dampf dort entweicht. Und nein! Tatsächlich würde die Tajine nicht mehr so kochen oder schmoren, wie sie es tut, wenn sie ein Loch hätte.

Und wie funktioniert die Tajine? Eigentlich ist es ganz einfach, aber sehr intelligent: Der Dampf, der entsteht, steigt wie jede warme Luft nach oben. Beim Aufsteigen trifft er auf die kühleren Wände dessen, was ich fälschlicherweise "Schornstein" nenne (da es kein Loch hat, sollte ich sagen, dass es ein Deckel in Form eines spitzen Hutes), wodurch der Dampf abkühlt und als Wassertropfen auf die Lebensmittel zurückfällt und sie so kocht oder schmort. Er macht das mit den eigenen Säften, mit einem Dampf, der mit den Zutaten aromatisiert ist, die du in die Zubereitung gegeben hast, und deshalb ist das Ergebnis spektakulär: die Speisen bleiben nach der langen Garzeit sehr saftig bei sehr wenig Wasser.

Ich denke, mit dieser Erklärung versteht man auch den Grund für die Form des Deckels: dieses Design, dieser Schornstein, den der Deckel zeichnet, ist so gestaltet, damit der obere Teil nicht heiß wird und der erzeugte Dampf abkühlt, um die Speisen zu übergießen.

Jetzt wissen wir, wie die Tajine schmort und warum der Deckel so ist. Nun kommt die nächste Frage... Wozu dient die Tajine noch? Werde ich die Investition wieder hereinbekommen? Um diese Frage zu klären, trenne ich die beiden Tajine-Typen, die wir im Geschäft haben.

Wir haben die Tajine von Emile Henry, die aus nicht-poröser, glasierten Keramik besteht und die Wärme lange speichert, um die Speisen warm zu halten. Die Keramik ist ein ausgezeichneter Wärmeleiter, weshalb man eine sanfte und gleichmäßige Garung erzielt – genau das, was man von einer Tajine erwartet, die alle Eigenschaften der Lebensmittel bewahren soll. Es ist eine sehr schöne Tajine für Ceranfeld (oder Gasherde), die auf dem Tisch eine ausgezeichnete Präsentation bietet. Außerdem kannst du den Boden ohne Deckel verwenden, um jedes andere Gericht darin zu kochen (wie in einem keramischen Schmortopf). Ihr solltet daran denken, dass ihr darin alles kochen könnt, was ihr wollt, solange es im Ofen, auf Gas oder Ceran geschieht, da sie nicht für Induktion geeignet ist. Es ist ein sehr schönes und vielseitiges Kochgeschirr.

Auf der anderen Seite gibt es die Tajine von Le Creuset. Sie behält den Keramikdeckel, aber ihr Boden besteht aus emailliertem Gusseisen. Das heißt, es ist wie ein bräter! Die Investition ist höher, keine Frage, aber neben der schönen Präsentation auf dem Tisch kannst du den Boden nutzen, um alles zu kochen, was du auch in einem bräter kochen würdest; sie kann in den Backofen, auf Glaskeramik, Gas und Induktion; sie verkratzt nicht, du kochst auf einem edlen Material (supergesund und mit superguten Ergebnissen!) und du hast ein Utensil fürs ganze Leben, robust und stoßfest: Es ist Gusseisen!

Mein Fazit bei alledem? Beide Tajines sind sehr schön, ermöglichen dir eine elegante Präsentation mit und ohne Deckel und sind ein sehr vielseitiges Werkzeug. Die von Emile Henry ist aus Keramik und erlaubt dir, sie neben der Nutzung als Tajine auch ohne Deckel wie einen keramischen Schmortopf zu verwenden. Die von Le Creuset ist dagegen eine höhere Investition, besteht aber aus Gusseisen, was dir ermöglicht, sie als bräter zu benutzen; sie funktioniert auch als Tajine auf Induktion, und du musst Stößen nicht fürchten, denn die Basis hält ein Leben lang.

Ich möchte diesen Beitrag mit einer kleinen Anekdote beenden, die unser Freund Stéphane immer erzählt, wenn wir über das Kochen mit der Tajine sprechen. Er erklärt immer, dass die Tajine, wie der bräter, ein Kochgeschirr zum langsamen Garen ist. Wenn wir das Fleisch darin bei sanfter Hitze stundenlang garen, erhalten wir jenes aromatisierte und zarte Fleisch, das so geschätzt wird. Tatsächlich wurde die Tajine traditionell morgens in der Wüste vergraben. So konnten die Speisen den ganzen Tag über garen, während die Familie ihren Aufgaben nachging. Abends kehrten sie in ihr Lager zurück und hatten eine köstliche Tajine fertig zum Abendessen.